Als Bauherr stehen einem beim Neubau oder der Sanierung eines Hauses viele Entscheidungen bevor. Neben der Wahl des richtigen Architekten und Bauunternehmens, müssen auch die passenden Versicherungen gefunden werden. Denn während der Bauphase und auch danach können viele unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die zu erheblichen finanziellen Schäden führen können.
In diesem Artikel gebe ich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Versicherungen, die Bauherren und Eigentümer bei solchen Projekten benötigen. Außerdem erfahren Sie, welche Vorbereitungen Sie vor Baubeginn treffen sollten, wie Sie Ihre Bauhelfer schützen und was es beim Baurecht zu beachten gibt.
Bitte beachten Sie, dass der folgende Artikel in der männlichen Form geschrieben ist, um die Lesbarkeit zu erleichtern. Selbstverständlich sind alle Geschlechter gleichermaßen gemeint.
Bauherrenversicherungen: Welche Versicherungen sind während und nach der Bauphase wichtig?
Welche Versicherungen beim Neubau und der Sanierung gibt es?
Beim Neubau oder der Sanierung eines Hauses gibt es verschiedene Versicherungen, die Bauherren und Eigentümer in Betracht ziehen sollten. Ein Überblick über die wichtigsten Versicherungen:
Maßgeschneiderte Versicherungs- und Vorsorgeberatung
Als unabhängiger Versicherungsmakler unterstütze ich meine Kunden in allen Bereichen der Versicherungen und Vorsorge. Wir arbeiten gemeinsam daran, ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zu ermitteln und die passenden Versicherungs- und Vorsorgeprodukte am Markt auszuwählen.
Durch meine unabhängigen Versicherungsvergleiche finden wir die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse. Ich behalte stets den Überblick über alle Verträge meiner Kunden und stelle Ihnen eine digitale Versicherungsakte zur Verfügung, die Ihnen jederzeit einen Überblick über Ihre Verträge liefert. Mein Fokus liegt darauf, Ihre individuellen Wünsche und Anliegen in den Mittelpunkt zu stellen – sei es die Altersvorsorge, Arbeitskraftabsicherung, Hinterbliebenenschutz, Krankheitsvorsorge oder Ihre Wertsachen und Ihr Vermögen zu schützen. Ich freue mich auf Ihre Anfrage!
Baurecht: Was Bauherren und Eigentümer wissen sollten
Ein wichtiger Aspekt beim Bau oder der Sanierung eines Hauses ist das Baurecht. Es regelt alle rechtlichen Aspekte rund um den Bau und kann im Ernstfall über Erfolg oder Misserfolg eines Projekts entscheiden. Deshalb sollten Bauherren und Eigentümer unbedingt über ihre Rechte und Pflichten Bescheid wissen.
Wer haftet für Schäden während der Bauphase?
Die Bauherren sind für alles verantwortlich, was auf der Baustelle passiert und tragen die Verkehrssicherungspflicht. Dies umfasst die Einhaltung der Bauvorschriften, die Sicherheit auf der Baustelle sowie die Haftung für sämtliche Unfälle, die Dritte auf oder aufgrund der Baustelle erleiden oder Schäden am Eigentum Dritter, die im Zuge des Baus verursacht werden.
Ein Warnschild entbindet Sie hier leider nicht Ihrer Verantwortung. Die Haftung kann sich durch Abgabe der Planung und Durchführung an einen Architekten oder Bauunternehmen geteilt werden. Jedoch hat der Bauherr immer eine Sorgfaltspflicht, d.h. er sollte überprüfen, ob die Sicherungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Er muss die Baufirma, im Rahmen des zumutbaren, kontrollieren.
Manche Bauunternehmen bieten gewisse Sicherheiten bzw. Garantien, um die Bauherren etwas zu entlasten.
Wichtig ist, erkennt der Bauherr Gefahren, muss er handeln und die Firma oder von ihm hierfür beauftragte Fachpersonen anweisen, Missstände zu beheben. Handelt der Bauherr dabei fahrlässig, kann er für eventuell daraus resultierende Schäden haftbar gemacht werden. Der Bauherr sollte sich daher vor Beginn seines Bauvorhabens über mögliche Haftungsrisiken informieren und diese durch eine ausreichende Versicherung absichern.
Wer zahlt, wenn auf der Baustelle geklaut wird?
Diebstahl auf Baustellen ist ein häufiges Problem in der Baubranche, das oft zu Diskussionen über die Haftung und den Ersatz von gestohlenen Materialien führt. Das saarländische Oberlandesgericht Saarbrücken hat in einem Fall entschieden, dass ein Handwerker, der bei der Absicherung seiner Baustelle fahrlässig handelt und dadurch ein Diebstahl verursacht wird, verpflichtet ist, dem Auftraggeber das gestohlene Material auf eigene Kosten zu ersetzen.
Gemäß einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs trägt der Unternehmer das Risiko des Verlustes von Baumaterialien, die auf der Baustelle gelagert werden, bis zur Abnahme des Werkes. Wenn also Materialien gestohlen werden, bevor das Werk abgenommen wird, ist der Unternehmer verpflichtet, diese auf eigene Kosten zu ersetzen.
Somit gehen bereits eingebaute Materialien in die Haftung des Bauherren über. Täuschen Sie sich nicht, Diebe sind kreativ. Sie wären nicht die ersten Opfer, bei denen bereits verbaute Kupferkabel aus Wänden oder Erdböden entwendet wurden. Durch eine Bauinhaltsversicherung lässt sich das Risiko etwas minimieren. Hierbei sollten entsprechende Zusatzklauseln unbedingt enthalten sein.
Wer haftet bei Pfusch am Bau?
Kommt es aufgrund von Pfusch am Bau zu Schäden, so haftet grundsätzlich der Bauunternehmer. Ist dieser jedoch insolvent oder nicht mehr greifbar, muss der Bauherr für die Schäden aufkommen. Im Allgemeinen haftet derjenige für den Baupfusch, der ihn verursacht hat. Das bedeutet, dass der Handwerker, der fehlerhafte Arbeit geleistet hat, dafür haftet. Falls der Baufehler erst später entdeckt wird, ist es wichtig, die Verjährungsfristen zu beachten, da die Haftung dann gegebenenfalls nicht mehr beim Handwerker liegt. Im Zweifelsfall sollte ein Sachverständiger zurate gezogen werden.
Es ist auch möglich, dass der Bauherr oder der Architekt haftet, wenn sie ihre Kontrollpflichten verletzt haben. Falls der Bauherr den Handwerker angewiesen hat, eine bestimmte Arbeit auszuführen, und der Handwerker diese Anweisungen befolgt hat, haftet der Bauherr dafür, falls dadurch ein Schaden entsteht. Der Architekt haftet, wenn er seiner Überwachungspflicht nicht nachgekommen ist und dadurch ein Schaden entstanden ist.
Welche Rechtsschutzversicherung bei Baurecht?
Wenn es um Baurecht geht, ist es besonders wichtig, eine Rechtsschutzversicherung zu haben, die speziell auf diese Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die meisten Anbieter von Rechtsschutzversicherungen bieten verschiedene Pakete an, aus denen man wählen kann. Dabei sollte man darauf achten, dass Baurecht enthalten ist und dass das Paket auch Rechtsschutz für Baumängel, Schadenersatzansprüche und Vertragsstreitigkeiten beinhaltet.
Aus meiner Erfahrung schließen viele Versicherer diesen Bereich aus oder er ist nur eingeschränkt in den Premiumtarifen eingeschlossen. Hierbei ist ganz besonders auf die maximale Versicherungssumme und die Wartezeit zu achten. Letzteres können bis zu 12 Monate lauten und nicht selten vergeht zwischen dem Entschluss zu bauen und dem eigentlichen Spatenstich weniger Zeit. Es gibt jedoch auch Sonderkonzepte, deren Versicherungssumme und Leistungen die ideale Sicherheit bietet. Sprechen Sie mich gerne an.
Alternativen zu Versicherungen
Neben einer Rechtsschutzversicherung gibt es auch alternative Möglichkeiten, sich vor Rechtsstreitigkeiten zu schützen. Zum Beispiel bieten Bauherrenverbände Rechtsberatungen an, die speziell auf die Bedürfnisse von Bauherren und Eigentümern zugeschnitten sind. Auch hier sollte man sich vorab informieren, welche Leistungen genau angeboten werden und welche Kosten damit verbunden sind. Ich habe Ihnen mal drei Alternativen aufgelistet:
1. Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB)
Es handelt sich hierbei um einen Verein, der Bauherren beim Neubau, Kauf oder der Modernisierung von Immobilien berät. Neben der Beratung durch Fachanwälte, Bauingenieure und Architekten werden auch Seminare und Tipps auf der Website zur Verfügung gestellt. Die Kosten eines Rechtsstreites übernimmt der Verein zwar nicht, aber Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht und so kann durch die Prüfung des Bauvertrages sowie einer Baubegleitung vielleicht schon ein Rechtsstreit abgewendet oder durch die vorsorgliche Dokumentation der Baubegleiter gewonnen werden.
2. Verband privater Bauherren e.V. (VPB)
Im Grunde ähnlich zum vorherigen Verein bietet der VPB Beratungen zu verschiedenen Fragen beim Thema Immobilienerwerb, prüft den Bauvertrag, bietet Baubegleitungen an und stellt viele nützliche Informationen auf der Homepage bereit. Auch hier empfiehlt es sich entsprechende Vorsorge durch eine Bauherrenrechtsschutzversicherung zu betreiben, um im Rechtsstreit nicht auf den hohen Anwalts- und Gerichtskosten sitzen zu bleiben.
3. Verein zur Qualitätskontrolle am Bau e.V. (VQC)
Auch hier wird eine Qualitätskontrolle in der Bauphase oder bei Bestandsimmobilien angeboten. Der VQC bietet verschiedene Pakete zu unterschiedlichen Festpreisen an.
Im Grunde lässt sich festhalten, dass private Bauherren einen Experten zurate ziehen sollten. Immerhin bauen wir häufig nur einmal in unserem Leben. Aufgrund der hohen Kosten und der meist hohen Verbindlichkeiten bei der Bank sollten die vermeintlich hohen Kosten für eine Baubegleitung und Bauherrenrechtsschutzversicherung in keinem Kostenbudget fehlen. Und wenn am Ende die Versicherung nicht zum Einsatz kommt und auch die Baubegleitung kein Grund zur Beanstandung hat, können doch alle glücklich und zufrieden sein.
Vorbereitungen für den Neubau: Was man vor Baubeginn beachten sollte
Was muss man bei einem Neubau alles beachten?
Es gibt viele Aspekte, die bei einem Neubau beachtet werden müssen. Zu den wichtigsten gehören:
- Grundstück: Die Wahl des Grundstücks ist einer der ersten und wichtigsten Schritte bei einem Neubau. Hier sollte nicht nur auf die Lage, sondern auch auf Faktoren wie Bodenbeschaffenheit und mögliche Altlasten geachtet werden.
- Bauplanung: Die Planung des Neubaus ist ein komplexer Prozess, der viele verschiedene Aspekte umfasst, darunter die Wahl des Bauunternehmens, die Festlegung des Budgets, die Planung der Räume und der Haustechnik.
- Baugenehmigung: Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss eine Baugenehmigung beantragt werden. Hierfür sind verschiedene Unterlagen erforderlich, wie zum Beispiel der Bauplan und ein Nachweis über die Finanzierung des Projekts.
- Bauphase: Während der Bauphase sollten Bauherren regelmäßig die Arbeiten auf der Baustelle überwachen und sicherstellen, dass alles nach Plan verläuft.
Was muss ich alles vor Baubeginn beantragen?
Vor Baubeginn müssen verschiedene Genehmigungen beantragt und Anträge gestellt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Baugenehmigung: Wie bereits erwähnt, ist eine Baugenehmigung erforderlich, um mit dem Bau beginnen zu können.
- Baustrom- und Baustellenwasseranschluss: Bauherren sollten sich rechtzeitig um einen temporären Anschluss für Strom und Wasser auf der Baustelle kümmern.
- Erschließungsbeiträge: In einigen Fällen müssen Bauherren Erschließungsbeiträge an die Gemeinde zahlen, um ihr Grundstück an die öffentlichen Ver- und Entsorgungsleitungen anzuschließen.
Grundlegende Informationen und Verantwortlichkeiten während der Bauphase
Während der Bauphase gibt es verschiedene Verantwortlichkeiten, die Bauherren beachten sollten. Dazu gehören:
- Bauleitung: Der Bauherr ist verantwortlich für die Bauleitung und die Koordination der verschiedenen Gewerke auf der Baustelle. Außer, Sie haben eine Baufirma damit beauftragt.
- Sicherheit: Bauherren müssen sicherstellen, dass auf der Baustelle alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Bei Abgabe an eine Baufirma verbleibt wie schon beschrieben eine Sorgfaltspflicht.
- Dokumentation: Bauherren sollten eine lückenlose Dokumentation über den Baufortschritt führen, um im Fall von Streitigkeiten oder Mängeln Nachweise vorlegen zu können.
- Sobald der Bau abgeschlossen ist und das Haus bezugsfertig ist, sollten Sie überprüfen, ob Sie ausreichend versichert sind. Es gibt eine Reihe von Versicherungen, die Sie als Hausbesitzer benötigen oder in Erwägung ziehen sollten, um sich vor verschiedenen Risiken und Schäden zu schützen. Idealerweise besprechen Sie dies aber schon im Vorfeld, um einen lückenlosen Versicherungsschutz zu gewährleisten und vor allen Unvorhersehbarkeiten geschützt zu sein.
Fazit
Es gibt eine Vielzahl an Versicherungsmöglichkeiten, diese sollten immer an die individuellen Risikobereitschaften und finanziellen Möglichkeiten der Bauherren angepasst werden. Eine gute Privathaftpflichtversicherung und Wohngebäudeversicherung können schon einen großen Teil abdecken. Packen Freunde und Familie beim Umbau mit an, müssen diese der BG BAU gemeldet werden. Neben der Bauleistungsversicherung und einer Bauhelferunfallversicherung ist eine Bauherrenrechtsschutzversicherung unbedingt zu empfehlen. Eine individuelle Beratung bei Ihrem Finanzberater des Vertrauens ist vor und nach Bau unerlässlich, sodass Sie und Ihre Familie Ihr neues Zuhause auch weiterhin sorgenfrei genießen können.
Viele Rechtsschutzversicherungen schließen das Baurecht aus oder bieten nur sehr eingeschränkten Versicherungsschutz. Eine passende Baurechtsschutzversicherung kann Ihr Finanzberater des Vertrauens anbieten. Zusätzlich ist ein Bauherrenverein Ihrer Wahl zu empfehlen, da Ihnen recht kostengünstig Fachleute zur Seite gestellt werden, die Ihren Bauvertrag prüfen, eine fundierte Baubegleitung inkl. Dokumentation anbieten und viele kostenfreie Informationen zur Verfügung stellen. Die Mitgliedschaft kann Ihnen viele Sorgen ersparen. Ansonsten gilt: Dokumentieren, Dokumentieren, Dokumentieren!
Zuletzt gilt: Planung ist das halbe Leben! Bei so einem wichtigen Schritt sollten Sie sich vorher genug Zeit nehmen Ihr Vorhaben zu planen und viel Zeit in den Vergleich von Bauleistungen und Kosten stecken und bei dem ganzen Trubel den Spaß bei diesem wichtigen Schritt nicht vergessen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Ihr Vorhaben gelingt und Sie nach einer aufregenden Zeit in Ihr neues Zuhause ziehen können!